Als kortini am Rathaus ankommt, um seine Tagesarbeit zu verrichten, stürmt der städtische Lagerverwalter auf ihn zu und murmelt unverständliche Worte. „Lager….Getreide….Rüben“. kortini kann sich keinen Reim auf das Gestammel machen und nimmt den Lagerverwalter bei den Schultern. „Was ist passiert, Hermann?“ kortini erfährt nun, dass das städtische Lager von einer großen Mäuseplage befallen ist.
Die gesamten Getreidevorräte waren bereits vernichtet und nun gingen die Viecher auch noch an die Rüben. Das war eine Katastrophe. Wenn die Rübenvorräte vernichtet werden – was sollen dann die Schafe und Ziegen fressen?! Die gesamte Milch-, Leder- und Wolleproduktion steht auf dem Spiel. Und die Bauern bestellen ja gerade erst ihre Felder, so dass es noch lange bis zur nächsten Ernte dauern würde.
Sofort ruft kortini die Bürger seiner Stadt zusammen und bittet um ihre Hilfe. Jeder solle seine Katzen ins Lagerhaus schaffen, damit die Mäuse vernichtet werden. Die Katzen sind auch sehr fleißig und fangen viele Mäuse. Aber schnell stellt sich heraus, dass diese Methode nicht genügt. Die Katzen sitzen vollgefressen träge auf dem Boden und die Zahl der Plagegeister hat sich kaum minimiert. Was soll nun geschehen?
In der Mittelaltergazette hatte kortini von einer Stadt gelesen, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte. kortini eilt also in seine Amtsstube und nimmt die Zeitung zur Hand. Er blättert hin und her und kann den Bericht zunächst nicht finden. „Ah, hier ist es ja“. kortini liest von der fernen Stadt Hameln.
Auch dort hatte eine große Mäuseplage geherrscht und die Bürger waren ratlos. Aber ein lustiger Musikant hatte mit seiner Pfeife das Problem gelöst. kortini kann nicht glauben, was er da liest. Ein Musikant soll vollbringen, was alle Katzen der Stadt nicht schaffen? kortini hat starke Zweifel. Aber was bleibt ihm übrig? So schickt er denn seinen schnellsten Boten in die Stadt Hameln, dass er dort den Musikanten suche.
Die Suche ist sehr schwierig, aber dem Boten aus St.Kortiniburg gelingt es tatsächlich, den Musiker zu finden. Er eilt mit ihm zurück in seine Stadt und stellt ihn kortini vor. „Soso, ihr wollt also mit eurer Musik die Mäuse aus der Stadt vertreiben? Ist Euer Spiel den so grauselig, dass die Tiere fliehen?“
Diesen Scherz kann sich kortini nicht verkneifen. Noch immer hält er diesen Mann für einen Scharlatan. „Nein,“ erwidert der Musikant. „Mein Spiel ist gar lieblich und die Tiere werden ihm folgen und nicht vor ihm fliehen,“ sagt der Pfeifenspieler freundlich. „Ihr sollt eure Chance haben!“ bietet kortini dem Musiker an. „Wenn Ihr uns von dieser Plage befreien könnt, sollt Ihr 1.000 Taler erhalten.“
So kommt es, wie es kommen musste. Der Musikus packt seine Pfeife aus und beginnt zu spielen. Aus allen Gassen der Stadt und vor allen Dingen aus dem Lagerhaus strömen die Mäuse in Richtung der Musik. Der Pfeifenspieler geht nun über den Ziegenpfad zur Aller und alle Mäuse folgen ihm. kortini und die Bürger von St.Kortiniburg staunen und glauben kaum, was sie sahen.
Die Mäuse springen in den Fluss und ertrinken und die Plage hat ein Ende. Schnell drückt kortini dem Musiker seine vereinbarte Gage in die Hand und gibt ihm noch ein paar Taler zusätzlich. kortini kann sich noch gut an den Schluss des Artikels in der Mittelaltergazette erinnern, dessen Wahrheitsgehalt er nun in keiner Weise mehr anzweifelt.
Letzte Kommentare