Kummet

5. August 2012
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Erfindungen im Mittelalter

 

Das Kumt (oft auch Kummet oder Kummt) erreicht von China aus Europa um 1000 n.Chr. Es ist ein steifer, gepolsterter Ring oder besteht aus ebensolchen Ringsegmenten. Es wird dem Zugtier um den Hals gelegt und erlaubt es, die Zugkraft sinnvoll auf Brustkorb, Schultern und Widerrist zu verteilen.

Kummet

Je nach Tierart ist es unterschiedlich gestaltet. Ein Kumt für Rinder ist in der Regel oben durch ein Gelenk verbunden und unten offen und verschließbar. Es kann ja wegen der Hörner nicht über den Kopf gestreift werden. Pferde haben ein geschlossenes Kummet, die Zugkraft wird durch Brust und Schultern aufgebracht, im Wesentlichen durch den Widerrist und die Schultern. Diese Anspannung gilt ohne Zweifel als die, welche das Pferd am besten schont.
Jedem Pferd oder Rind muss, nach Statur und Halsform, das Kummet angepasst werden, sonst kann es schnell zu Druckstellen kommen. Agrarwirtschaft war Haupteinnahmequelle und somit das Tier  Garant für eine gute Ernte. Ochsen zogen die Pflüge über das Feld, Pferde transportierten im Wagen das Heu in die Scheune.
Ein Kummet besteht aus:
-  einem Kumtkissen, einem gepolsterten Ring, meist aus Leder gefertigt und mit Stroh gefüllt.
-   einem Kumtbügel, dem Stahl- oder Holzring, an dem die Deichsel bzw. die Anzen befestigt werden können. Der Ring lässt sich über einen Riemen öffnen.
-   einer Kumtspitze mit Schutzkappe, damit kein Wasser oder Staub in das Kissen eindringen kann.
-   einer Schlusskette (Einspänner) oder einem Langring (Zweispänner) zur Befestigung der Aufhalter.
Im Mittelalter bestanden die meisten Kumte noch aus Holz, Stroh oder Leinen. Nur das teure Zaumzeug für Pferde wurde aus dem heute üblichen Leder gefertigt.

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