1099 eroberte im Ersten Kreuzzug das Kreuzfahrerheer unter Gottfried von Bouillon Jerusalem und brachte Teile Syriens und Palästinas in die Gewalt der Kreuzfahrer. In diesem schmalen Korridor sollte durch Befestigungen und Siedlungen eine dauerhafte Sicherung erreicht werden. Daher wurde das Gebiet zum „Christlichen Königreich“ erklärt und in vier Herrschaftsbereiche unterteilt. Dieses Gebiet wurde als Outremer (von altfranzösisch outre mer, oltre mer: jenseits des Meeres bzw. Übersee) bezeichnet.
Die nördlich gelegene “Grafschaft Edessa” wurde als erster Kreuzfahrerstaat 1098 gegründet. Im gleichen Jahr wurde das “Fürstentum Antiochia” errichtet. Nach der Eroberung von Jerusalem im Jahre 1099 entstand das “Königreich Jerusalem”.
Die Uneinigkeit zwischen den muslimischen Herrschern begünstigte die Entstehung der Kreuzfahrerstaaten. Diese waren eigentlich zu jeder Zeit militärisch unterlegen, aber der stete Zwist unter den muslimischen Staaten ermöglichte ihr Überleben. Viele der überlebenden Kreuzfahrer kehrten nach erfolgreicher Mission nach Hause zurück, die Nachfolgenden waren unerfahren und zu wenige. Nur die Ritterorden der Johanniter und der Templer waren die einzigen, die permanent erfahrene Kämpfer in den Kreuzfahrerstaaten hatten.
Die vorgeschobene und ausgedehnte Lage der Grafschaft Edessa musste von nur 700 Rittern, strotz ständiger Bedrohung, gehalten werden. Ihre Hauptstadt Edessa wird mit der Legende um das Grabtuch Christi in Verbindung gebracht. Kreuzfahrer brachten es nach Europa. Bereits 1144 fiel die Grafschaft Edessa, als erster Kreuzfahrerstaat, an den islamischen Herrn von Mosul und Aleppo zurück.
Das Fürstentum Antiochia war bis 1233 ein gefestigter Staat, er wurde zwischenzeitlich sogar um muslimische und byzantinische Gebiete erweitert. Sultan Baibar von Ägypten mit seinem Mameluckenheer eroberte 1268 das Fürstentum Antiochia zurück.
Die Grafschaft Tripolis war eigentlich ein Vasallengebiet des Königreichs Jerusalem. Nachdem 1187 Graf Raimund III. ohne Erben starb, wurde Tripolis von Antiochia aus regiert. Die bis heute eindrucksvolle Johanniterburg Krak de Chevalier befindet sich auf dem damaligem Gebiet von Tripolis. Mehrfach geriet die Grafschaft durch Angriffe in Bedrängnis, wurde aber erst als vorletzter Kreuzfahrerstaat 1289 von den Mamelucken erobert.
Die bedeutendste Geschichte hat das Königreich Jerusalem aufzuweisen. Mit Hilfe der 700 in Jerusalem stationierten Kreuzritter wurde zunächst das Reichsgebiet erweitert. Doch 1187 besiegte Sultan Saladin das Königreich. Richard Löwenherz befreite 1191 zumindest die Stadt Akko und handelte ein Jahr später mit Saladin die christliche Herrschaft im Küstenstrich von Tyrus bis Jaffa aus. Der Stauferkaiser Friedrich II. erlangte, im Fünften Kreuzzug 1228/29, Jerusalem und weitere Gebiete auf diplomatischem Weg zurück. Als Jerusalem 1244 endgültig verloren ging, wurde Akko die Hauptstadt des Königreichs und fiel als letzte Bastion der Kreuzfahrer im Heiligen Land im Jahr 1291. Damit endete auch die Geschichte der Kreuzfahrerstaaten.
Nachdem Richard Löwenherz im Dritten Kreuzzug die Insel Zypern erobert hatte, zählte auch sie zu den Kreuzfahrerstaaten. Zypern wurde zur Zuflucht der letzten aus Akko vertriebenen Kreuzfahrer und war bis 1489 Herrschaftsgebiet der entthronten Könige von Jerusalem.
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