Um die Kleidung im Mittelalter nicht eintönig aussehen zu lassen und unterscheiden zu können, ob die Person von Adel oder niederem Stand war und welche Position diese Person bekleidete, wurden Stoffe gefärbt. Das Färben von Stoffen im Mittelalter war nur mit natürlichen Rohstoffen möglich.
Es gab seit dem Mittelalter die Unterscheidung von verschiedenen Färbern: die Schwarzfärber, die Blaufärber, Türkisch-Rotfärbern, Tuch- Seiden- und Garnfärber, die Leinwand- oder Schlechtfärber (die grobe Stoffe bearbeiteten), und die Schönfärber, die unter Verwendung ausländischer Rohstoffe feine Stoffe färbten.
Im Mittelalter waren die Färber anfänglich Lohnwerker, die den anderen tuchverarbeitenden Zünften angehörten. Das Färben galt im Mittelalter als schmutziger Beruf. Der Färber ging mit übelriechenden Stoffen um; aus diesem Grund waren die Färbereien oft außerhalb des Dorfes gelegen. Im 13. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach gefärbten Stoffen stark an. Vor allem die Kreuzfahrer hatten ein Interesse an aufwändig gefärbten Stoffen. Nun entstanden auch eigene Färberzünfte, um die Interessen und Geheimnisse des Färberberufs zu schützen.
Die bekannteste Färberzunft des späten Mittelalters war die „Arte di Calimala“ in Florenz. Sie hatte so hohe Qualitätsstandards, dass Tuche verbrannt wurden, die diesen nicht genügten, und die Färber mit Geldstrafe belegt wurden.
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